Fußball EM 2016 in Frankreich – Spielplan, Modus & Termine

Die Vorfreude auf die kommende Fußball-Europameisterschaft in Frankreich in diesem Jahr ist groß, auch wenn durch die Terroranschläge von Paris im letzten Jahr ein leichter Schatten über dem Ereignis liegt. Die Organisatoren feilen derzeit in enger Zusammenarbeit mit der Politik akribisch am Sicherheitskonzept.

Eine hundertprozentige Garantie für die Sicherheit kann niemand geben. Trotzdem sind die Verantwortlichen zuversichtlich, dass die Polizeipräsenz in jedem EM 2016 Austragungsort dafür sorgen wird, dass das sportliche Großereignis ohne Zwischenfälle über die Bühne gehen wird.

Wir haben noch einmal alle wichtigen Informationen zusammengetragen und bieten einen Überblick über die teilnehmenden Mannschaften, relevanten Termine und weitere News zu Kader und Spielterminen der deutschen Mannschaft.


EM 2016 – Beginn und Ende des Turniers

Bei der EM 1996 in England nahmen erstmals 16 statt bis dahin 8 Mannschaften an der Endrunde teil. Zwanzig Jahre später haben die Organisatoren das Kontingent erneut aufgestockt. In diesem Jahr werden erstmals 24 Mannschaften bei der Endrunde um den Titel kämpfen. Das erforderte natürlich auch eine Verlängerung von drei auf vier Wochen, da jetzt 51 statt wie bisher 31 Spiele nötig sind.

Gastgeber Frankreich wird die EM mit dem Spiel der Gruppe A gegen Rumänien am 10. Juni 2016 eröffnen. Das Endspiel wird am 10. Juli 2016 im Stade de France in Saint- Denis nördlich von Paris ausgetragen. Die folgende Tabelle gibt noch einmal einen Überblick über alle relevanten Termine.

EreignisTerminOrt
Eröffnungsspiel10. Juni 2016Saint-Denis
Gruppenphase10. bis 22. Juni 201610 Spielorte
Achtelfinale25. bis 27. Juni 20168 Spielorte
Viertelfinale30. bis 3. Juli 20164 Spielorte
Halbfinale6. bis 7. Juli 2016Lyon, Marseille
Endspiel10. Juli 2016Saint-Denis

EM 2016 – die Spielorte

Frankreich war bereits 1998 Gastgeber für ein Fußball-Großereignis. Damals fand die WM bei unseren Nachbarn statt und die Équipe Tricolore konnte den Weltpokal zum ersten und bisher einzigen Mal ins eigene Land holen.

Die damaligen Austragungsorte sind im Wesentlichen mit denen der kommenden Europameisterschaften identisch. Allerdings gibt es zwei Ausnahmen:

  • In Nantes und Montpellier finden keine EM-Spiele statt.
  • In Nizza und Villeneuve-d’Ascq bei Lille finden Gruppenspiele, Achtefinalbegegnungen und in Lille eine Viertelfinalbegegnung statt.

Infografik EM 2016 Stadien von sportwettenanbieter.info

Infografik: Die Stadien, in denen die Spiele der EM 2016 stattfinden. Die zehn Austragungsorte mit ihren Stadien und dem Fassungsvermögen


EM 2016 Quoten– die Favoriten der Wettanbieter

Nach dem Weltmeistertitel beim Turnier in Brasilien vor zwei Jahren zählt die deutsche Mannschaft naturgemäß auch bei der EURO 2016 zu den aussichtsreichsten Kandidaten, wie ein Blick auf die Wettquoten für den kommenden Europameister zeigt. Auch die eher durchwachsene Qualifikation hat die Buchmacher nicht davon abgebracht, die DFB-Elf mit den niedrigsten Quoten auszustatten.

Die Quoten für den Europameister 2016 im Vergleich der Wettanbieter - Ausschnitt von wettfreunde.net
Die zehn größten Favoriten für den Gewinn der Europameisterschaft 2016 mit den aktuellen Quoten im Vergleich der wichtigsten Wettanbieter. Quelle: Wettfreunde.net

Als härtester Konkurrent für die deutsche Auswahl gilt aus Sicht der Buchmacher der Veranstalter Frankreich, mit dem Heimvorteil im Rücken und einer sehr talentierten Mannschaft könnten die Franzosen zu alter Stärke zurückfinden.

Dahinter sind die üblichen Verdächtigen bei jedem Fußball-Großereignis gereiht: Spanien, Italien und England zählen auch bei der Europameisterschaft 2016 zum erweiterten Favoritenkreis, besonders auf die Engländer darf man nach der perfekten Qualifikation und dem 3:2 Sieg gegen Deutschland in der Vorbereitung gespannt sein.

Mitten unter den Top-Favoriten befindet sich auch Belgien. Viele Spieler aus dieser „goldenen Generation“ der belgischen Mannschaft sind bei den größten und besten Vereinen in Europa beschäftigt, was die Mannschaft von Trainer Marc Wilmots schon zu mehr als einem bloßen Geheimtipp macht.

Gleiches gilt – wenn auch in abgeschwächter Form – für die Mannschaft von Österreich. Trainer Marcel Koller setzt fast ausschließlich auf Legionäre, viele davon kennt man aus der Bundesliga und der englischen Premier League.


EM 2016 Quali – Die Souveränen und die Nachzügler

Für die EM 2016 Qualifikation wurden zwischen dem 7. September 2014 und dem 17. November 2015 in insgesamt 268 Spielen ausgetragen. Gibraltar wurde erst am 24. Mai 2013 als 54. Mitglied in die UEFA aufgenommen und nahm erstmals an einer Qualifikationsrunde zur EM teil. Frankreich als Gastgeber musste sich nicht qualifizieren und war gesetzt. Nur 4 Mannschaften blieben in der Quali ungeschlagen:

  • England konnte alle 10 Spiele gewinnen.
  • Rumänien verlor kein Spiel, qualifizierte sich aber mit 5 Unentschieden nur als Gruppenzweiter hinter Nordirland.
  • Österreich gewann 9 Spiele bei einem Unentschieden.
  • Italien qualifizierte sich mit 7 Siegen und 3 Unentschieden als Gruppenerster.

Titelverteidiger Spanien verlor nur eine Partie gegen die Slowakei. Prominente Länder, die die Qualifikation nicht schafften, waren die Niederlande und die Ex-Europameister Griechenland und Dänemark. Als Überraschung wurde die Qualifikation von Albanien, Island und Nordirland bewertet.

Vier Mannschaften schafften den Einzug in die Endrunde erst über die Playoffs. Die Türkei war als bester Gruppendritter direkt qualifiziert. Die restlichen acht Gruppendritten trafen in den Playoffs aufeinander, in denen sich noch die Ukraine, Schweden, Irland und Ungarn durchsetzen konnten.

Die Paarungen der Playoffs im Überblick:

PaarungHinspielRückspielGesamt
Ukraine – Slowenien2:01:13:1
Schweden – Dänemark2:12:24:3
Bosnien & Herzegowina – Irland1:10:21:3
Norwegen – Ungarn0:11:21:3

EM 2016 – die Gruppen der Vorrunde

Die Gruppenauslosung für die EM 2016 fand am 12. Dezember 2015 im Palais des congrès de Paris in der französischen Hauptstadt statt. Die Gegner der deutschen Mannschaft wurden von den Experten als Losglück interpretiert. In der Tat zeigte sich Bundestrainer Jogi Löw mit den Gegnern Ukraine, Polen und Nordirland recht zufrieden.

Als sogenannte Todesgruppe gilt die Gruppe E, in der der mehrmalige Weltmeister Italien, der aktuell Führende der FIFA-Weltrangliste Belgien und Schweden mit Superstar Zlatan Ibrahimovic aufeinandertreffen.

Viel Spannung sind auch bei den Partien der Gruppe A zwischen Gastgeber Frankreich und der Schweiz, die Spiele in Gruppe C zwischen Deutschland und Polen sowie die Begegnungen in der Gruppe D zwischen Titelverteidiger Spanien und Tschechien zu erwarten.

EM 2016 Spielplan mit allen Terminen

Spielplan: Termine der Gruppenspiele, des Achtel-, Viertel- und Halbfinals sowie des Endspiels bei der EM 2016 in Frankreich


EM 2016 – Spiele der deutschen Mannschaft

Während für die Qualifikationsspiele zur EM 2016 noch RTL die Übertragungsrechte erwerben konnte, werden die Spiele bei der Endrunde wieder wie gewohnt von den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern ARD und ZDF übertragen.

SAT1 wird mit einer von den Öffentlich-Rechtlichen erworbenen Sublizenz ebenfalls sechs Gruppenspiele übertragen. Dabei handelt es sich um Spiele, die aus Wettbewerbsgründen zeitgleich mit anderen Spielen und vermutlich ohne deutsche Beteiligung stattfinden.

Auftaktgegner der Mannschaft von Jogi Löw ist am 12. Juni 2016 die Ukraine. Das Spiel findet um 21:00 Uhr im Stade Pierre-Mauroy in Lille statt. Die weiteren Gruppenspieltermine sind:

  • 16. Juni 2016, 21:00 gegen Polen in St. Denis
  • 21. Juni 2016, 18:00 gegen Nordirland im Pariser Prinzenparkstadion

EM 2016 Deutschland – der Kader

Nach dem Rücktritt von Philipp Lahm nach der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, wurde Bastian Schweinsteiger (Manchester United) am 2. September 2014 zum neuen Kapitän der Nationalmannschaft ernannt.

Er bildet zusammen mit Mats Hummels (Borussia Dortmund), Manuel Neuer, Jerome Boateng, Thomas Müller (alle Bayern München), Toni Kroos (Real Madrid) und Mesut Özil (Arsenal London) das Grundgerüst des Kaders für die EM 2016 in Frankreich.

Schweinsteiger bei der Fußball WM 2014
Kapitän Bastian Schweinsteiger, hier während der WM in Brasilien, will mit Deutschland Europameister werden.
Quelle: © AGIF – ID 204771964 / Shutterstock.com

Nachdem Marco Reus und Ilkay Gündogan (beide Borussia Dortmund) die WM in Brasilien aufgrund von Verletzungen verpasst hatten, wollen sie in Frankreich ihren ersten Titel gewinnen. Beide Spieler gehören ebenfalls zu den Stützen der Nationalmannschaft, falls sie von Verletzungen verschont bleiben.

Die folgende Tabelle beleuchtet die Chancen ausgewählter Spieler auf eine Teilnahme am Turnier in Frankreich.

SpielerVereinPositionChance
ZielerHannover 96Torwartgut
ter StegenFC BarcelonaTorwartgut
MustafiFC ValenciaAbwehrsehr gut
HöwedesSchalke 04Abwehrsehr gut
Hector1. FC KölnAbwehrsehr gut
GinterBorussia DortmundAbwehrgut
KhediraJuventus Turindefensives Mittelfeldgut
KramerBayer Leverkusendefensives Mittelfeldgut
BellarabiBayer Leverkusenoffensives Mittelfeldsehr gut
DraxlerVfL Wolfsburgoffensives Mittelfeldgut
SchürrleVfL WolfsburgAngriffgut
KruseVfL WolfsburgAngriffgut
PodolskiGalatasarayAngriffgut
GomezBesiktasAngriffmäßig

Wer von Löw letztlich nominiert wird, hängt natürlich in erster Linie von der Verfassung und von den Leistungen in der Vorbereitung ab. Es ist nicht auszuschließen, dass ein Spieler zur EM fährt, der hier noch nicht genannt wurde.

Mit guten Leistungen und etwas Glück kann sich eine Reihe von Spielern schnell in den Vordergrund spielen. Jogi Löw ist genügend Fachwissen zuzutrauen, um aus dem großen Pool die besten Spieler auszuwählen.